Für die Ergotherapeutinnen der Kindertherapie Stäfa bildet das SCOPE-IT Modell (Ziviani, Paulssen und Crudelsky, 2014) die grundsätzliche Beschreibung der Interventionen vorbildlich ab.
SCOPE-IT steht für «Synthesis of Child, Occupation Performance and Environment – In Time ». Wachstum und Reifeprozess von Kindern und Jugendlichen sind auf die ausgeführten Betätigungen (Aktivitäten) während ihrer Entwicklung begründet.
Indem sie aktiv teilhaben, entwickeln sich Kinder und verbessern die Ausführung bei den Betätigungen. Abhängig von der Zeit und dem Entwicklungsstand verändern sich kindliche Betätigungen. Dabei wird von sechs Grundannahmen ausgegangen.
Die Autorinnen des SCOPE-IT Modells visualisieren diese Annahmen in einem graphischen Modell. Kinder entwickeln sich, wenn sich der Zeiger der Uhr aktiv dreht. Dazu benötigen sie eine Balance zwischen Kompetenz, Autonomie und der sozialen Bezogenheit (Zeiger)
In der Praxis versuchen die Therapeutinnen, die Stärken, Barrieren und die Motivationsfaktoren für die Betätigungen im Alltag zu identifizieren. Dieser Zugang ist holistisch.
Mit den Interventionen stärken sie z.B. die intrinsische Motivation, die Kompetenz und die Autonomie der Kinder und Jugendlichen.
Vielleicht brauchen sie aber auch mehr soziale Bezogenheit, ein angepassteres Umfeld oder andere Tätigkeiten?
In diesem Zusammenhang sind deshalb Elternberatungen oder Begleitungen im sozialen Umfeld wichtig.
Je nach Ausbildungs- und Erfahrungsstand kombinieren die Ergotherapeutinnen der Kindertherapie Stäfa verschieden Interventionskonzepte (diese sind nur beispielhaft aufgeführt)
In manchen werden sensomotorische Aspekte in den Vordergrund gestellt
Die Ergotherapeutinnen können auch einen kognitiven Schwerpunkt verfolgen
Einige Konzepte verwenden eher eine biomechanische Sichtweise
Es gibt auch verhaltensorientierte Zugänge, die auf verschiedene konkrete Feedbackschleifen setzten
Einige Therapeutinnen arbeiten auch systemisch
Die Beziehungsgestaltung mit dem Kind oder Jugendlichen, dessen Betätigungsanliegen, die gemeinsam mit den Eltern in der Abklärung formuliert werden und die konkreten daraus sich entwickelten Zielsetzungen führen schlussendlich dazu, was ein Kind oder ein Jugendlicher in der Ergotherapie und mit der Ergotherapeutin macht.
Hier gleicht kein Kind einem anderen. In diesem Sinne ist Ergotherapie eine hoch individualisierte und klientenorientierte Therapieform.