THERAPIEANGEBOT

Diese Seite gibt einen Einblick in ein für die Kindertherapie Stäfa zentrales Modell und diverse therapeutische Verfahren, die innerhalb der ergotherapeutischne Behandlung zum Zuge kommen können.


Für die Ergotherapeutinnen der Kindertherapie Stäfa bildet das SCOPE-IT Modell (Ziviani, Paulssen und Crudelsky, 2014) die grundsätzliche Beschreibung der Interventionen vorbildlich ab. 

SCOPE-IT steht für «Synthesis of Child, Occupation Performance and Environment – In Time ». Wachstum und Reifeprozess von Kindern und Jugendlichen sind auf die ausgeführten Betätigungen (Aktivitäten) während ihrer Entwicklung begründet.

Indem sie aktiv teilhaben, entwickeln sich Kinder und verbessern die Ausführung bei den Betätigungen. Abhängig von der Zeit und dem Entwicklungsstand verändern sich kindliche Betätigungen. Dabei wird von sechs Grundannahmen ausgegangen.

  1. Kinder und Jugendliche sind soziale und betätigungsorientierte Wesen.
  2. Ergotherapie bezieht sich auf diese Betätigungen entweder als Therapiemittel oder als Ziel. 
  3. Die Ausführung von Betätigungen (oder das Handeln) hängen von Faktoren ab, die mit der Person, der Umwelt, den sozialen Gegebenheiten, der Kultur und der Zeit zusammenhängen.
  4. Kinder entwickeln die Ausführung von Betätigungen durch einen dynamischen Einfluss von innerem Drive (Motivation) und begleiteter Partizipation.
  5. Sich handelnd zu engagieren bedeutet Veränderung.
  6. Dieses Engagement beeinflusst Gesundheit und Wohlbefinden.

Die Autorinnen des SCOPE-IT Modells visualisieren diese Annahmen in einem graphischen Modell. Kinder entwickeln sich, wenn sich der Zeiger der Uhr aktiv dreht. Dazu benötigen sie eine Balance zwischen  Kompetenz, Autonomie und der sozialen Bezogenheit (Zeiger)


In der Praxis versuchen die Therapeutinnen,  die Stärken, Barrieren und die Motivationsfaktoren für die Betätigungen im Alltag zu identifizieren. Dieser Zugang ist holistisch.

Mit den Interventionen stärken sie z.B. die intrinsische Motivation, die Kompetenz und die Autonomie der Kinder und Jugendlichen.

Vielleicht brauchen sie aber auch mehr soziale Bezogenheit, ein angepassteres Umfeld oder andere Tätigkeiten?

In diesem Zusammenhang sind deshalb Elternberatungen oder Begleitungen im sozialen Umfeld wichtig.

 

Je nach Ausbildungs- und Erfahrungsstand kombinieren die Ergotherapeutinnen der Kindertherapie Stäfa verschieden Interventionskonzepte (diese sind nur beispielhaft aufgeführt)

In manchen werden sensomotorische Aspekte in den Vordergrund gestellt


  • Führen mit Affolter
  • Sensorischen Integrationstherapie nach Jean Ayres
  • CIMT Methode oder bimanuellen Training
  • Desensibilisierungskonzepte
  • Bobath Konzept
  • PNF Konzept

Die Ergotherapeutinnen können auch einen kognitiven Schwerpunkt verfolgen

  •  Feuerstein Enrichment Programm
  •  Kognitiver Strategieerwerb           
  • Marburger Konzentrationstraining  

Einige Konzepte verwenden eher eine biomechanische Sichtweise

  • Schienenherstellung
  • Hilfsmitteladaptationen
  • Muskelkräftigung
  • Gelenk und/oder Narbenmobilisation


Es gibt auch verhaltensorientierte Zugänge, die auf verschiedene konkrete Feedbackschleifen setzten

  • Pivotal Response Training          
  • das Denver Modell            
  • Anpassungen nach TEACCH  

Einige Therapeutinnen arbeiten auch systemisch

  • ressourcenorientierte Kurzzeittherapie           
  • gestaltpsychologische Erfahrungen           
  • Mindfulnesstraining  



Die Beziehungsgestaltung mit dem Kind oder Jugendlichen, dessen Betätigungsanliegen, die gemeinsam mit den Eltern in der Abklärung formuliert werden und die konkreten daraus sich entwickelten Zielsetzungen führen schlussendlich dazu, was ein Kind oder ein Jugendlicher in der Ergotherapie und mit der Ergotherapeutin macht.

Hier gleicht kein Kind einem anderen. In diesem Sinne ist Ergotherapie eine hoch individualisierte und klientenorientierte Therapieform.